Sommersemester-Arbeit Darstellungsmethoden 1
Liebe Alle, bis 13. Juni solltet ihr mir eure Arbeit zur künstlerischen Intervention per Mail oder in der Lehrveranstaltung auch persönlich abgeben. Verlangt wird ein Konzept mit Skizzen oder Fotos zu einer künstlerischen Intervention. Wer noch einmal über künstlerische Interventionen nachdenken will, kann sich auf diesen Links inspirieren lassen:
Unsere Städte sind überwiegend von monofunktionaler Nutzung geprägt, lebensweltliche Probleme und Defizite bewirken oft genug die Entfremdung der Bewohner und Bewohnerinnen von ihrem öffentlichen Raum. Die Folge ist eine innere Distanzierung und Abkopplung der Menschen von ihrem urbanen Umfeld. Eine solche fragmentierte Öffentlichkeit ist problematisch für das Gemeinwesen, das für vielfältige Dienstleistungen Sorge tragen muss. Kunst und Kultur kann hier der Kitt sein, der den Bürgerinnen und Bürgern ein Gefühl von Heimat in ihrer Stadt gibt. Diese Potenziale jedoch dürfen nicht als unterhaltsame Eventkultur genutzt werden, vielmehr geht es um eine kritische Einmischung in das städtische Gefüge, um die verstörende Hinterfragung eingefahrener Strukturen. Mit ihrem kritischen Ansatz und mit Mitteln spezifischer Kunstformen wollen Künstler durch Eingriffe in die städtische Öffentlichkeit quasi Fallstricke legen und mit verwirrenden Angeboten den Einzelnen direkt ansprechen,zu einer verschärften Wahrnehmung führen und damit zur Sensibilisierung für die reale Umwelt konditionieren. Dieser Ansatz hat einen hohen gesellschaftspolitischen Stellenwert und einen wichtigen sozialpsychischen Effekt. Adressaten sind neben Stadtbewohnern auch die zuständigen Verwaltungen, Planer und Architekten, die durch diese Aktionen zum interdisziplinären Dialog aufgefordert werden.
Beispiele:
Im Unterschied zur Installation findet bei einer Intervention ein Eingriff in bestehende Zusammenhänge im Innen und Außenraum, bei gleichzeitiger Thematisierung der dort vorhandenen gesellschaftlich-sozialen, kulturellen, funktionalen, räumlichen und materiellen Bezüge statt. Der Begriff der Intervention wurde in den 1980er Jahren für künstlerische Eingriffe in soziale Umfelder geprägt. Die Intervention impliziert die Reflexion der Gegebenheiten vor Ort. Sie wird ähnlich dem Graffiti und der Street Art häufig ohne Auftrag und Genehmigung realisiert. Jegliches Material wie auch Zeit, Licht, Klang und Bewegung im Raum kann bei einer Intervention Verwendung finden. Siehe Lichtkunst, Klangkunst, Medienkunst und Kinetik. Die Intervention wie auch die Land Art gehört zur Kunst im öffentlichen Raum. Erste bedeutende Vertreter der side-specific art sind Gordon Matta-Clark, Christo und Daniel Buren.
Beispiel im kunsthistorischen Museum: